Teamführung: Führungsthema oder Teamproblem?

„Die Jagd nach dem Sündenbock ist die einfachste.“ Das sagte schon Dwight Eisenhower – und damit sollte er recht behalten. Schaue ich heute in Unternehmen, dann werden die Mitarbeitenden und Teams oft zu Sündenböcken gemacht. Sie performen nicht, sie erreichen die Ziele nicht, sie haben ständig Konflikte. Also wird alles unternommen, um das Team auf „Vordermann“ zu bringen: Workshops, Seminare und Teambuildingmaßnahmen. Eine steile These unseres langjährigen Partners und Aufsichtsratsvorsitzenden Eberhard Jung dazu ist: 95 % aller Teamentwicklungen und Coachingmaßnahmen für Mitarbeitende sind Vertuschung von Führungsdefiziten.

Führungskräfte sind gut darin, die Schuld nicht bei sich selbst zu suchen. Deutlich wird das auch, wenn wir ein paar Jahre zurückgehen und uns die Studie „Deutschland, Deine Manager“, durchgeführt von der Unternehmensberatung Baumann, aus dem Jahr 2014 ansehen. Damals sagten rund 60 % der Vorgesetzten in deutschen Unternehmen, sie würden sich gern von einem Teil ihrer Mitarbeitenden trennen, wenn dies rechtlich möglich wäre. 45 Prozent der Chefs würden bis zu zehn Prozent ihrer Belegschaft kündigen, elf Prozent würden sogar zehn bis 25 Prozent ihrer Mitarbeitenden austauschen. „In der Regel besteht dieser Wunsch aus Perfomance-Gründen“, erklärte Dr. Michael Faller, Geschäftsführer der Baumann Unternehmensberatung Executive Search. Die Studienergebnisse damals besagten: Nicht einmal die Hälfte der Manager glauben, über die richtigen Mitarbeitenden zu verfügen, um ihre Zielvorgaben zu erreichen. Blicken wir heute auf diese Ergebnisse, weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Klar ist, dass sich in Zeiten des Fachkräftemangels wohl heute kaum jemand mehr so äußern würde. Dennoch erlebe ich, dass sich trotz massiver Veränderungen einiges davon hartnäckig hält. Schuld hat immer noch das Team – dabei sagte schon Napoleon: „Es gibt keine schlechten Soldaten, nur schlechte Offiziere.“ 

Neue Ansprüche treffen auf alte Führungskompetenzen

Führung war nie einfach und ist gerade in Zeiten von Krisen und Veränderungen eine besonders anspruchsvolle Aufgabe. Wir sprechen oft davon, dass Mitarbeitende nicht das Unternehmen verlassen, sondern ihre Führungskraft. Ähnliches gilt auch, wenn sie nicht die gewünschten Ergebnisse bringen und Dienst nach Vorschrift leisten. In fast allen Fällen liegt es nicht am Team, sondern an der Führungskraft. Sie nimmt die zentrale Rolle ein, wenn es darum geht, Mitarbeitende zu herausragenden Leistungen zu führen und an das Unternehmen zu binden. Führungskräfte müssen konsequent an der eigenen Wirksamkeit arbeiten und sich neue Kompetenzen aneignen, die es für die Zukunft braucht. Nur wenn sie ihre Rolle als Führungskraft verstehen, erreichen sie, dass sich ihre Mitarbeitenden engagiert einsetzen.

Das Team ist nur so gut wie seine Führung 

Nehmen wir mal ein Beispiel aus dem Sport: Wer wird als erstes ausgetauscht, wenn ein Fußballclub nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt? Nicht etwa der Torwart oder der Stürmer – nein, es ist der Trainer. Da wurde bereits erkannt, dass ein Team nur so gut ist, wie die Führung. Darüber sollten Unternehmen und Führungskräfte einmal nachdenken, denn ein schlechter Vorgesetzter macht die Arbeit zur Qual. Darunter leiden nicht nur einzelne Mitarbeitende, sondern ganz Abteilungen und sogar die gesamte Organisation. Schauen wir uns kurz an, welchen Einfluss eine schlechte Führung konkret hat: 

Demotivierte und unzufriedene Mitarbeitende

Verstehen Führungskräfte ihre Rolle nicht und haben nicht die Kompetenzen, die es heute braucht, um diese auszufüllen, trifft das zunächst die unmittelbar unterstellten Mitarbeitenden. Motivationsverlust und Unzufriedenheit lassen dann nicht mehr lange auf sich warten. Die Auswirkungen davon in Zahlen: Unternehmen mit höherem Mitarbeiterengagement sind 21 % rentabler als Unternehmen, die beim Mitarbeiterengagement am schlechtesten abschnitten. (Gallup) In einer siebenjährigen Studie wurde festgestellt, dass Unternehmen mit engagierteren Mitarbeitenden ihren Umsatz 2,5-mal so stark steigern konnten wie Unternehmen mit weniger engagierten (Bain & Company). Spannend ist auch, dass etwa 70 % der Mitarbeitenden angeben, dass ihre Arbeitsmoral, ihre Motivation und ihr allgemeines Engagement zunehmen würden, wenn ihre Vorgesetzten öfter „Danke“ sagen würden. (RewardGateway)

Unzureichende Ergebnisse 

Es fällt immer wieder auf, dass wenn die Leistungen nicht stimmen, die Fehlersuche bei den Mitarbeitenden beginnt. Dabei handelt es sich um Führungsfehler. Mitarbeitende, die ihre Führungskraft schätzen und sich als Teil des großen Ganzen sehen, sind bereit viel mehr zu leisten und wollen von sich aus hervorragende Ergebnisse erreichen. 

Hohe Kündigungsraten 

Die Führungskraft allein macht zwar nicht den ganzen Job aus, doch sie ist einer der häufigsten Gründe, warum Mitarbeitende kündigen. Das Unternehmen gibt damit wertvolles Know-how direkt an die Wettbewerber ab und verursacht Kosten, denn neue qualifizierte Mitarbeitende stehen heute nicht mehr Schlange. 

Die Liste ließe sich fast endlos weiterführen. AUFWACHEN – es muss jetzt endlich an der Führungskräfteentwicklung gearbeitet werden, statt an den Mitarbeitenden. 

Es geht nicht um Perfektion

Manchmal mag es so klingen, als könnten Führungskräfte gar nichts mehr richtig machen. Doch das stimmt nicht. Es bedarf nur einer anderen Sicht auf Führung. Weg von den alleskönnenden Generalisten hin zu authentischen Persönlichkeiten. Mitarbeitende sind sich sehr wohl bewusst, dass ihre Führungskräfte auch Menschen sind und erwarten gar nicht, dass diese alles in Perfektion beherrschen. Niemand möchte heute mehr einen aalglatten Chef oder eine unfehlbare Chefin. Viel wichtiger ist, dass sie authentisch sind, um ihre Schwächen wissen, an sich arbeiten und eine gute Beziehung zum Team aufbaut. Wenn Führungskräfte ihre sozialen, kommunikativen und persönlichen Kompetenzen ausbauen und stärken, dann braucht es keine sinnlosen Workshops und Seminare für das Team mehr. 




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