Der Preis des unermüdlichen Strebens: Warum wir Macher eine Pause benötigen

Die heutige Welt zieht in atemberaubendem Tempo an uns vorbei. In dieser rasanten Realität, in der Erfolg und Stress oft Hand in Hand gehen, haben wir uns daran gewöhnt, immer auf Hochtouren zu fahren. Doch sollten wir nicht einmal innehalten und uns fragen, ob dieser unermüdliche Antrieb wirklich der beste Weg ist? Ich bin auch so einer, für den Stress ein Motor ist. Der lieber auf fünf Baustellen gleichzeitig arbeitet, als eine Minute auf dem Sofa zu liegen. Doch ist das wirklich der Weg, den wir einschlagen sollten?

dauerstress

Innere Motoren und rasanter Alltag: Ein riskantes Spiel
 

Ich bin ein Macher. Das war ich immer und werde ich wahrscheinlich auch immer bleiben. So einer, der keine Ruhe erträgt und immer am Arbeiten ist. In der heutigen Welt, die ständig nach Höchstleistungen verlangt, fühlen wir uns oft gezwungen, uns über unsere Grenzen hinauszupressen, um erfolgreich zu sein. Wir sind ständig in Bewegung, berauscht vom Adrenalin und ständig auf der Jagd nach dem nächsten Ziel. Ich bin so einer. Und ich bin es gern. Das Gefühl, Großes zu erreichen, Unmögliches zu schaffen, und den Stress zu umarmen, ist für viele von uns verlockend.
 

Als Macher und Führungspersonen gehen wir also oft bis an unsere Grenzen und darüber hinaus. Der Erfolg, den wir auf diese Weise erzielen, bestätigt uns und unsere Entscheidungen. 

Aber welchen Preis zahlen wir dafür? Denn wie wir alle wissen, hat auch der stärkste Motor seine Grenzen.

Die Warnzeichen erkennen: Wenn der Körper zu sprechen beginnt

Unser Körper ist in der Lage, diesen stressigen Lebensstil für eine gewisse Zeit zu tolerieren. Doch irgendwann werden die ersten Warnzeichen sichtbar. Bis Ende 20 funktioniert alles reibungslos, bis Ende 30 treten die ersten Warnzeichen auf, und bis Ende 40 erleben wir die ersten Ausfälle. Aber irgendwann, oft bis Ende 50, wenn die ersten Operationen notwendig werden, erkennen wir, dass wir die Belastung nicht mehr einfach ‚wegstecken‘ können. Und dennoch sagen wir: „Geht schon“, „Ich hab‘ alles im Griff", „Kommt von alleine, geht von alleine." Wir blenden die Warnzeichen aus und setzen unseren Weg mit unvermindertem Tempo fort.

In diesen Momenten übersehen wir nur zu gern, dass es an der Zeit wäre, einen Gang zurückzuschalten. Die letzten Jahre haben mir und sicherlich auch Ihnen gezeigt, dass irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem die Puste ausgeht. Wir merken, dass wir aufgebracht und reizbar sind, dass Konflikte sich häufen und die Nachtruhe gestört ist. Es hat sich so vieles angehäuft, bei Ihnen, bei mir. Ob privat, emotional oder beruflich, wir sind durch Extreme gegangen. Was müssen wir nun tun, damit all diese Dinge nicht wie ein Kartenhaus plötzlich über uns einstürzen?

   

Entschleunigung als eine dringend notwendige Veränderung

Die Antwort ist offensichtlich. So können wir keine Mitarbeitenden anleiten, zumindest nicht auf lange Sicht. Die Anforderungen an Führungspersonen haben sich gewandelt. Heute müssen wir einen gesunden Umgang mit unserem Stress finden, den Druck abbauen, Selbstregulation lernen und Widerstandsfähigkeit sowie Resilienz aufbauen. Und das müssen wir tun, bevor unser Körper endgültig aufgibt, bevor eine Erkrankung uns den Boden unter den Füßen wegreißt.
 

Wir Macher müssen lernen, dass wir nicht immer und überall Superman sein können. 

Dass wir krank, traurig, verzweifelt und überlastet sein dürfen. Dass auch wir Menschen sind und dass das keinesfalls eine Schwäche ist. Zu merken: "OK, ich brauche eine Pause." Und mal für sich selbst da zu sein, statt ständig für alle anderen. Und zwar jetzt, bevor der Körper uns einen ernsthaften Warnschuss verpasst.

Den Mut zur Pause finden

Und ja, ich weiß, das ist ein Riesen-Lernfeld für Menschen wie Sie und mich. Wir sind robust, wir bieten dem Stress die Stirn, aber wir haben oft keine Ahnung, wie wir uns von ihm erholen können. Wir müssen aufhören, so zu tun, als wären wir ständig und immer unverwundbar. Ja, auch wir brauchen Ausgleich, auch Sie.

Die Erkenntnis, dass wir nicht immer und überall Superman sein können, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von großer Stärke. Als Macher und Führungskräfte müssen wir lernen, dass wir nicht unbesiegbar sind. Es ist an der Zeit, dass auch die stärksten Macher zur Ruhe kommen und ihr Leben in die eigene Hand nehmen. Ja, auch Sie. 




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