Innere Motoren und rasanter Alltag: Ein riskantes Spiel
Ich bin ein Macher. Das war ich immer und werde ich wahrscheinlich auch immer bleiben. So einer, der keine Ruhe erträgt und immer am Arbeiten ist. In der heutigen Welt, die ständig nach Höchstleistungen verlangt, fühlen wir uns oft gezwungen, uns über unsere Grenzen hinauszupressen, um erfolgreich zu sein. Wir sind ständig in Bewegung, berauscht vom Adrenalin und ständig auf der Jagd nach dem nächsten Ziel. Ich bin so einer. Und ich bin es gern. Das Gefühl, Großes zu erreichen, Unmögliches zu schaffen, und den Stress zu umarmen, ist für viele von uns verlockend.
Als Macher und Führungspersonen gehen wir also oft bis an unsere Grenzen und darüber hinaus. Der Erfolg, den wir auf diese Weise erzielen, bestätigt uns und unsere Entscheidungen.
Aber welchen Preis zahlen wir dafür? Denn wie wir alle wissen, hat auch der stärkste Motor seine Grenzen.
Die Warnzeichen erkennen: Wenn der Körper zu sprechen beginnt
Unser Körper ist in der Lage, diesen stressigen Lebensstil für eine gewisse Zeit zu tolerieren. Doch irgendwann werden die ersten Warnzeichen sichtbar. Bis Ende 20 funktioniert alles reibungslos, bis Ende 30 treten die ersten Warnzeichen auf, und bis Ende 40 erleben wir die ersten Ausfälle. Aber irgendwann, oft bis Ende 50, wenn die ersten Operationen notwendig werden, erkennen wir, dass wir die Belastung nicht mehr einfach ‚wegstecken‘ können. Und dennoch sagen wir: „Geht schon“, „Ich hab‘ alles im Griff", „Kommt von alleine, geht von alleine." Wir blenden die Warnzeichen aus und setzen unseren Weg mit unvermindertem Tempo fort.
In diesen Momenten übersehen wir nur zu gern, dass es an der Zeit wäre, einen Gang zurückzuschalten. Die letzten Jahre haben mir und sicherlich auch Ihnen gezeigt, dass irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem die Puste ausgeht. Wir merken, dass wir aufgebracht und reizbar sind, dass Konflikte sich häufen und die Nachtruhe gestört ist. Es hat sich so vieles angehäuft, bei Ihnen, bei mir. Ob privat, emotional oder beruflich, wir sind durch Extreme gegangen. Was müssen wir nun tun, damit all diese Dinge nicht wie ein Kartenhaus plötzlich über uns einstürzen?