Arroganz
Arroganz ist oft ein Resultat übermäßiger Selbstsicherheit. Sie führt dazu, dass Führungskräfte die Realität aus den Augen verlieren. Arrogante Führungskräfte glauben, alles unter Kontrolle zu haben und sind oft nicht bereit, auf andere Meinungen zu hören. Dies führt zu einer gefährlichen Selbstüberschätzung, die das Unternehmen ernsthaft schaden kann.
Nehmen wir etwa einen Vorgesetzten, der einfach nicht wahrnimmt, dass einer seiner Mitarbeitenden gerade einer enormen psychischen Belastung ausgesetzt ist. Er denkt, er hat alles unter Kontrolle und übersieht die eindeutigen Anzeichen. Dabei geht es dem Mitarbeitenden wirklich nicht gut. Der Mitarbeitende könnte in eine ernsthafte Krise geraten, wenn der Vorgesetzte nicht bald aufwacht und Unterstützung anbietet. Denn manchmal braucht es einfach jemanden, der einem in schwierigen Situationen zur Seite steht und hilft. Aber der Vorgesetzte scheint dafür leider blind zu sein.
Ignoranz
Ignoranz zeigt sich, wenn Führungskräfte wichtige Signale übersehen oder bewusst ignorieren. Dies geschieht besonders dann, wenn diese Signale nicht in das gewünschte Bild passen oder weil man sich nicht mit unangenehmen Wahrheiten auseinandersetzen möchte. Ignoranz kann dazu führen, dass Probleme nicht rechtzeitig erkannt und angegangen werden, was die Handlungsmöglichkeiten einschränkt und das Unternehmen in eine Krise führen kann.
Stellen Sie sich einen Unternehmer vor, dem ein Geschäftspartner einen überdurchschnittlich großen Auftrag verspricht. Nach und nach mehren sich allerdings die Anzeichen, dass etwas nicht stimmt – Rechnungen bleiben unbezahlt, seltsame Buchungen tauchen auf. Trotzdem werden die Warnsignale ignoriert, da die Zusammenarbeit langfristig hohe Gewinne bescheren wird. Bis die Staatsanwaltschaft vor der Tür steht – der Partner entpuppt sich als Betrüger, der Ihr Unternehmen in Schulden und Rechtsstreitigkeiten stürzt. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, als Führungskraft wachsam zu bleiben und Frühwarnsignale ernst zu nehmen. Eine gesunde Skepsis kann vor schwerwiegenden Folgen bewahren.
Intoleranz
Intoleranz gegenüber sich selbst, den eigenen Fehlern und Schwächen führt dazu, dass Führungskräfte keine Lern- und Wachstumschancen erkennen. Diese Intoleranz manifestiert sich in der Unfähigkeit, Fehler zuzugeben und daraus zu lernen. Intolerante Führungskräfte schaffen eine Umgebung, in der Mitarbeiter Angst haben, Fehler zu machen.
Stellen Sie sich folgendes Beispiel vor: Eine Führungskraft arbeitet ständig an der Belastungsgrenze, egal, was es sie selbst kostet. Bis ihr Körper irgendwann nicht mehr mitmacht und sie einen Herzinfarkt erleidet. Aber vorher wollte die Person ja nicht hören, dass sie mal kürzertreten und auf sich achten sollte. Lieber hat sie sich komplett verausgabt und am Ende die Quittung dafür bekommen. Manchmal muss man als Führungskraft auch die Notbremse ziehen und sagen: Stopp, jetzt ist Schluss! Es ist wichtig, dass Führungskräfte auf ihre Gesundheit achten und ihre Grenzen kennen. Nur so können sie langfristig erfolgreich sein.
Der Lösungsansatz
Um diesen negativen Einflüssen entgegenzuwirken, sollten Führungskräfte eine Kultur der Demut und des offenen Dialogs fördern:
- Aktiv zuhören und Kritik annehmen
- Bereit sein, aus Fehlern zu lernen
- Toleranz und Verständnis innerhalb des Teams fördern
- Regelmäßiges Reflektieren und Einholen von Feedback
- Eigene Schwächen akzeptieren und sich ständig weiterentwickeln
- Konstruktives Feedback von Extern einholen
Wahre Führungsstärke liegt darin, eigene Schwächen zu akzeptieren und kontinuierlich an sich zu arbeiten. Nur so werden Führungskräfte langfristig erfolgreich sein und ihre Teams zu Höchstleistung motivieren.