Der autokratische Führungsstil hat hohe Kosten
Führung, die auf Macht basiert, kann kurzfristig Erfolge erzielen – insbesondere in Krisenzeiten, wenn schnelle und entschiedene Aktionen gefragt sind. Langfristig jedoch sind solche Führungsstile oft mit hohen Kosten verbunden. Eine Studie von Gallup aus dem Jahr 2022 zeigt, dass autokratische Führungsstile in der Regel zu einer höheren Mitarbeiterfluktuation führen. Tatsächlich gaben 56 % der befragten Mitarbeitenden an, dass sie sich hauptsächlich aufgrund des Führungsstils ihres Vorgesetzten nach einem neuen Job umsehen.
Dieser hohe Prozentsatz ist alarmierend, besonders in Zeiten des demografischen Wandels, in denen gute Mitarbeitende immer schwieriger zu finden sind. Eingearbeitete, langfristig beschäftigte Angestellte sind nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern auch teuer zu ersetzen. Die Kosten, einen neuen Mitarbeitenden zu finden und auf das Niveau des Vorgängers zu bringen, können sich leicht auf zwei bis drei Jahresgehälter summieren. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, den eigenen Führungsstil zu überdenken und anzupassen, um kostspielige Fluktuation so gering wie möglich zu halten.
Die Führungskultur im Wandel
Die Herausforderung besteht darin, traditionelle Führungsstile zu hinterfragen und neue Ansätze zu integrieren, die den aktuellen Anforderungen der Arbeitswelt gerecht werden. Es ist kein Geheimnis, dass viele Führungskräfte, besonders aus der Generation der Babyboomer, noch immer an einem klaren, harten Führungsstil festhalten. Diese Führungskräfte müssen erkennen, dass ein solcher Ansatz heute nicht mehr zeitgemäß ist und häufig mehr Schaden als Nutzen anrichtet.
Ein Beispiel aus der Praxis verdeutlicht diese Problematik: In einem Workshop mit einem Führungsteam, das hauptsächlich aus Babyboomern bestand, stellte ein Teilnehmender die Frage, ob es notwendig sei, den Führungsstil anzupassen und den Fokus auf den Menschen zu legen. Diese Frage zeigt, dass ein Umdenken erforderlich ist, auch wenn es für einige schwer zu akzeptieren sein mag. Die Kultur eines Unternehmens, geprägt von Offenheit, Vertrauen und einem menschenorientierten Ansatz, ist entscheidend für den langfristigen Erfolg.
Kurzfristige Gewinne vs. langfristige Nachhaltigkeit
Eine im Jahr 2024 im Harvard Business Review veröffentlichte Studie bestätigt, dass autoritäre Führungskräfte zwar kurzfristig effektiv sein können, insbesondere bei der Umsetzung von Strategien in herausfordernden Zeiten. Langfristig jedoch führt dieser Führungsstil oft zu Unzufriedenheit und hoher Mitarbeiterfluktuation. Es zeigt sich, dass ein solcher Ansatz nur kurzfristig Gewinne erzielt, während die langfristige Nachhaltigkeit leidet.
Mein Freund Walter Kohl unterstreicht, dass eine gute Führungskraft ein "Sowohl-als-auch" beherrschen muss. Wenn es brennt und die Hütte in Flammen steht, gibt es keine Zeit für große Diskussionen. In einer richtigen Krise müssen schnelle und harte Entscheidungen getroffen werden. In solchen Momenten ist es notwendig, beherzt, aggressiv und, ja, auch autoritär zu handeln. Aber der entscheidende Punkt ist, dass nicht immer Krise herrscht. Ein Führungsstil mit Autorität ist etwas völlig anderes als ein autoritärer <term-target-set id=" data-term="48">autoritärer Führungsstil <button class="btn btn-success btn-sm set-link">Link setzen</button>, und genau diese Unterscheidung ist essenziell für nachhaltigen Erfolg.