Der Mittelstand: das Opfer einer Anti-Wirtschaftspolitik
Seit über 25 Jahren beobachten wir im Mittelstand eine Politik, die den wirtschaftlichen Realitäten völlig entfremdet scheint. Mein Freund Walter Kohl, der viel mit internationalen Geschäftspartnern zu tun hat, beschreibt die Situation treffend, indem er erzählt, dass die internationalen Partner den Kopf schütteln, uns bemitleiden oder uns auslachen. Diese Anti-Wirtschaftspolitik zieht sich durch alle Parteien. Die fehlende Praxiserfahrung in wirtschaftspolitischen Fragen führt zu Entscheidungen, die das Vertrauen in die politische Führung erschüttern und Lernwilligkeit, so scheint es, ist nicht vorhanden. Die Frage drängt sich auf: Wie lange können wir uns das noch leisten und dulden?
Eine wachsende Liste an Herausforderungen, aber kein Gegenwert
Die Herausforderungen für den Mittelstand sind vielfältig und tiefgreifend: Bürokratische Hürden werden täglich größer, und die steuerliche Belastung gehört zu den höchsten in der OECD. Gleichzeitig wird das Steuergeld ineffizient verwendet, wie zahlreiche öffentliche Großprojekte zeigen. Diese Umstände führen zu einer wachsenden Frustration im Mittelstand. Die Belastungen, die von der Politik auferlegt werden, stehen in keinem Verhältnis zu der Unterstützung, die erwartet wird. Der Mittelstand sieht sich zunehmend in einer Situation, in der er zwar hohe Abgaben leisten muss, aber dafür wenig Gegenwert erhält. Was also tun?
Ein radikaler Vorschlag – notwendig?
Angesichts dieser Herausforderungen reichen Appelle allein einfach nicht mehr aus. Wir müssen was dagegen tun. Mein Freund Walter Kohl schlägt vor, dass sich mittelständische Unternehmen in Verbänden organisieren und ihre Steuern nur noch auf speziellen Konten, sogenannten Notaranderkonten, hinterlegen, bis die Politik die notwendigen Reformen umsetzt – ein Steuerstreik mit klaren Spielregeln, wie er es nennt. Ein solches Vorgehen mag radikal erscheinen, könnte aber die nötige Aufmerksamkeit erzeugen, um echte Veränderungen herbeizuführen. Die aktuelle wirtschaftliche Lage zeigt, dass traditionelle Methoden nicht mehr ausreichen, um die Probleme zu lösen, vor denen der Mittelstand steht.
Weichenstellung für den Mittelstand
Es ist kein Geheimnis, dass die Frustration im Mittelstand ein kritisches Niveau erreicht hat. Viele Unternehmer haben resigniert und versuchen nur noch, irgendwie durchzukommen. Doch dies ist ein gefährlicher Weg. Der Mittelstand steht an einem Scheideweg: Entweder er nimmt die Herausforderungen aktiv an und kämpft für eine bessere Zukunft, oder er lässt sich von der Frustration lähmen und riskiert, endgültig an Bedeutung zu verlieren. Für mich gibt es da gar nichts zu überlegen: Es ist entscheidend, dass der Mittelstand jetzt handelt, um seine Rolle in der Wirtschaft zu sichern.